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Match – Lucifer von Radovan Matijek

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Lucifer – abgedeckt, damit die Farbe trotz Regenzeit trocknen kann.

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Lucifer vor dem Maroon Dorf.

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Eine echte Schönheit.

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Danke Radovan Matijek

EINLEITUNG

Kunst ist Form gewordene Leidenschaft, die aus einem winzigen Impuls hervorgeht und unaufhaltsam wächst, wenn sie genug Luft und Freiheit hat. Ähnlich dem Menschen selbst und zwar überall auf der Welt. Hinter der Kunst stehen die unterschiedlichsten Kulturen, Erfahrungen, Geschichten, Absichten und Zufälle. Vor allem Zufälle.

Einer jener Zufällen sorgte für die Verbindung von Anatol Herzfeld, Frank Merks und Stephan von Schreitter und führte uns letztlich zu einem versunkenen Urwald in Suriname sowie zu den Märchen und Menschen, die zu ihm gehören.

Eben dieser Zufall sorgte dafür, dass längst tot geglaubte Baumgiganten geborgen wurden, einmal um die halbe Welt reisten und schließlich zu Kunst und Werken wurden, die erneut den langen Weg nach Hause antraten, nach Suriname, um Ihre Reise schließlich hier bei uns am Niederrhein zu beenden. Oder eben manchmal auch nicht.

Kunst ist eine Reise, auf die man sich nie allein begibt, gleich ob man Sie schafft, verbreitet, bewundert oder einfach erlebt. Kunst vernetzt die Menschen. Reisende begegnen sich, tauschen sich aus, inspirieren und erleben sich. Die Reise nach Suriname liest sich wie ein Märchen, dass in einem versunkenen Urwald beginnt, der ganz besonderes Material preisgab und dadurch Künstler und Kunstliebhaber, Handwerker und Arbeiter grundverschiedener Kulturen zusammen gebracht hat, die wahrscheinlich nie zueinander gefunden hätten. Es endet mit der Erkenntnis, dass es auch in fremden Welten Parallelen und Gemeinsamkeiten gibt und den Wunsch etwas auszudrücken, Neues gemeinsam zu schaffen, dem inneren Impuls zu folgen. Die Reise nach Suriname ist beendet. Unser Projekt beginnt.

KONZEPTIONELLE PLANUNG

Die Kulturträger der beteiligten Kommunen am Niederrhein, dem SEEWERK, G ARTBLOK und der FVAS/Federation of Visual Artists in Suriname schließen sich zu einer Projektgemeinschaft zusammen mit dem Ziel, das 2016 durchgeführte Auftaktprojekt „Die Reise nach Suriname“ mit dem neuen und eigenständigen Brokopondo Projekt fortzusetzen und zu intensivieren.

Welchen Charakter haben „Begegnungen“? Die Zufälligkeit von Begegnungen und deren Auswirkungen, die Verknüpfungen die daraus entstehen, und ja auch bereits entstanden sind, werden das Brokopondo Projekt antreiben und wachsen lassen. Auf künstlerisch interessante und überzeugende Weise sollen die Unterschiede und vor allem Gemeinsamkeiten der kulturellen Biografien von Suriname und dem Niederrhein aufgezeigt werden. Durch die Zusammenarbeit der Künstler aus den unterschiedlichen Kulturkreisen und den dadurch entstehenden Diskurs wird die Sicht auf die jeweiligen Landschaften, Menschen und ihre Geschichte(n) künstlerisch neu geschaffen.Ein Beispiel. Der niederländische Einfluss auf beide Regionen ist spürbar und wird von Künstlern beider Regionen, zurecht, völlig unterschiedlich empfunden. Die unterschiedlichen Empfindungen in gemeinsamer künstlerischer Arbeit festzuhalten und aufzuarbeiten ist Ziel des Projektes. Mit neuen Strategien künstlerisch intervenieren, die jeweilige, scheinbar vertraute Umgebung durch die Zusammenarbeit mit Künstlern aus den unterschiedlichen Kulturkreisen (in den jeweiligen Ländern) zu hinterfragen oder neu kennenzulernen, um Identität und Vielgestaltigkeit der beiden Länder, Menschen und Lebensräume zu reflektieren oder auch neu zu definieren.

Das Brokopondo Projekt soll einen konkreten und ortsgebundenen Zusammenhang herstellen, der in enger Zusammenarbeit von Künstlern, Kuratoren und Kommunen unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten entsteht. Künstler vom Niederrhein sind eingeladen, zum Projektstart Skulpturen im Fort Nieuw Amsterdam in Suriname zu erstellen, welches architektonische Parallelen zum Schlosspark aufweist (Anordnung der Ravelins) und so buchstäblich eine Brücke zur Kulturinsel Nepix Kull schlägt.